Den nachfolgenden Ausführungen liegt die Absicht zugrunde, die vielfältigen und engen Beziehungen zwischen der modernen Kunst und der zeitgenössischen Grafik aufzuzeigen, sowohl da, wo eine direkte Ausstrahlung oder Herkunft festzustellen ist, wie auch dort, wo eine gewisse Methodengleichheit in der Arbeitsweise vorhanden ist. Zu diesem Zwecke wurden für die Darstellung der grafischen Beispiele vor allem solche Dokumente ausgewählt, welche als typisch für ihre Richtung angesehen werden können.
Das Experimentierfeld der Malerei ist die Basis der modernen Grafik. Diese Feststellung soll durch die nachfolgenden Ausführungen erläutert werden:
Die Malerei hat dank ihrer freien und nichtlimitierten schöpferischen Möglichkeiten das Erstgeburtsrecht der bildnerischen Ideen. Vermöge dieser Eigenschaft stellt sie ein hervorragendes Feld zur Darstellung einer Weltanschauung, einer Situation, einer Veränderung des Weltbildes und einer geistigen Manifestation überhaupt dar. Mögen dem Pionier die Ausdruckswerte, die philosophischen Zusammenhänge und die Bedeutung seiner Arbeit nicht bewusst sein, so ist er dennoch das Instrument, ein Seismograph einer Epoche und einer Lebenssituation im grossen Massstab. Damit kann die künstlerische Tat Einzelner eine Manifestation der Wirklichkeit oder des Zukünftigen darstellen. Mit einer solchen ersten Ranges haben wir es bei der Epoche des Kubismus zu tun.
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(Kapitelüberschriften:)
Die ersten Montageformen / Die Collagen des Kubismus / Purisrnus
Die Bewegung als Thema in der Kunst und in der Grafik / Fotografie / Fotomontage / Futurismus
Die Materialmontagen des Dadaismus / Die "irrationalen" Montagen des Surrealismus
Suprematismus / Konstruktivismus / Stijl / Neoplastizismus / Bauhaus
Grafik dieser Zeit
Zeitschriftenartikel in:
Neue Grafik / New Graphic Design / Graphisme actuel
Hrsg.: Richard Paul Lohse, Josef Müller-Brockmann, Hans Neuburg, Carlo L. Vivarelli
Nr. 1, September 1958, Seiten 4-35, Olten. Text auch in englischer und französischer Sprache.